Achtsames Wahrnehmen der eigenen Gefühle

Ein Gefühl möchte so sein dürfen wie es ist. Es möchte wahrgenommen, angenommen und ernst genommen werden, denn es möchte uns etwas mitteilen. Folgender Vergleich kann uns helfen das zu verstehen: "Wenn ein Kind einem Erwachsenen unbedingt etwas erzählen will, dieser aber nicht zuhört, wird es lästig sein und immer wieder damit beginnen. Er muss es immer wieder abwehren. Das fordert von ihm einen immer größeren Energieeinsatz. Diese Energie könnte er für Sinnvolleres einsetzten. Wenn er sich hingegen Zeit nimmt und dem Kind die Möglichkeit gibt ihm sein Anliegen mitzuteilen, wird das einige Minuten in Anspruch nehmen, dann wird es zufrieden sein und er kann sich wieder ungestört seinen Aufgaben widmen."

Durch ein Gefühl könnte man z. B. auf eine innere Abwehrhaltung gegenüber einer Situation aufmerksam werden. Wenn man dies erkannt hat, hat man die Möglichkeit seine Einstellung zu der Situation zu überdenken oder eine Lebensveränderung vorzunehmen.

Gefühle wie Wut, Angst oder Scham erzeugen Energie. Energie ist grundsätzlich immer neutral. Wir können entscheiden, wie wir sie nutzen. Wenn wir sie wegdrücken und damit ablehnen, schaden wir uns in zweifacher Weise. In der Psyche wird sich das Gefühl immer wieder melden und unser Denken vereinnahmen. Im Körper wird es z.B. zu Spannungen in Nacken, Schultern, Beinen oder in Organen führen. Wer genügend Mut hat das Gefühl wirklich an sich heranzulassen und die freigesetzte Energie im Körper fließen zu lassen, wird merken wie es den Körper durchflutet und belebt. Damit steht uns diese Energie zur sinnvollen Nutzung zur Verfügung. Wir können sie z.B. dazu verwenden, die aktuelle Situation zu bewältigen. Als Nebeneffekt ernten wir innere Freude und das Bewusstsein "Herr der Lage" zu sein.

Verfasst von Alfons Großmann, im Rahmen des Lehrganges in Logotherapie und Existenzanalyse am Institut für Logotherapie & Existenzanalyse, Salzburg

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Lebendig sein dank starker Wurzeln
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